Archiv für den Monat: März 2017

Alkohol aus den USA liefern

Amerikaner haben ein Problem mit Drogen. Soweit bekannt. Das gilt jedoch auch für Alkohol, also verschicken sie das Zeug nicht nach Europa (too near to the dragons!?). Es gibt Services, die Pakete weiterleiten. Auch mit Alkohol, wie ich bereits berichtet habe. Hier nun der Follow Up, wie man mit der Weiterleitung nun an den guten Alk kommt.

Shopsuche

Nun sollte der leichtere Teil kommen. Einfach einen Vodka 360 Double Donut bestellen, bisschen warten und genießen.

Ich so: „Yeah, eine Adresse in den USA, dann bestelle ich da gleich mal ne Flasche Vodka hin“. Die Wirklichkeit: „Yeah, schade. Wir liefern gar nicht nach Florida! Und wir wissen, dass an der Adresse ein Weiterleitungsservice sitzt. Du bist bestimmt so ein Dreckseuropäer und wir wollen unseren Booze für uns behalten! Har, har har!

Also, suchen bis ein Shop auftaucht, der dahin liefert. Am einfachsten ist ein Shop, der in Florida liegt. Die verschicken auf jeden Fall nach Florida. Beim Suchen muss man aber aufpassen, viele Shops haben zwar ne Webseite, aber man muss das Zeug selbst abholen. Und die wollen den Kapitalismus perfektioniert haben :O ? Dafür gibts auch nette Services wie eine Übersicht zahlloser Alkoholshops, die man nur der Reihe durchgehen muss. Letztendlich hab ich ihn bei ABC Fine Wine & Spirits gefunden und bestellt. Der Laden ist so zuvorkommend, dass er einen Link verdient.

Bezahlen

Dass die Sache mit den Kreditkarten in deren Herkunftsland gar nicht so einfach ist, habe ich bei der Anmeldung bei MyUS.com schon festgestellt. Bei ABC Fine Wine & Spirits wird ein bisher unerreichtes Level erreicht.

Selbst die Informationen der Issuing Bank und Issuing Bank Phone Number haben nicht gereicht, man braucht ein weiteres Qualitätsmerkmal, AVS. Dabei wird überprüft, ob die Adresse der Kreditkarte der Rechnungsadresse bei der Bestellung übereinstimmt. Was natürlich naheliegenderweise Probleme mit dem ß erzeugt. Ein tatsächlich viel größeres Problem ist, dass in Deutschland ausgegebene Kreditkarten normalerweise keine Adressinformationen enthalten :facepalm:

Aber auch für dieses Problem gibt es eine Lösung, die Internet sei Dank, leicht umzusetzen ist. Die in Malta ansässige Firma EntroPay bietet virtuelle Kreditkarten an, die zwar kein AVS unterstützen, aber trotzdem nutzbar sind. Man muss nur als Rechnungsadresse die Adresse der Bank angeben. Die virtuelle Kreditkarte muss mit einem Mindestbetrag aufgeladen werden, das heißt die Differenz ist dann im Zweifel weg ;)

Liefern

So, Bestellung abgeschickt, nun heißt es erstmal befriedigt zurücklehnen und warten. Nach ein paar Tagen kommt eine Benachrichtigung von MyUS, dass eine Lieferung angekommen ist und auf „Compliance“ geprüft wird. Man kann da z. B. zur Unterstützung den Link zum Shop schicken, dann geht das angeblich schneller. Nach der überstandenen Überprüfung darf man sich einloggen, eine Zieladresse angeben und nach der Bezahlung gehts direkt los. Nun dauert es etwas länger, muss ja erst der Atlantik überquert werden.

Abschluss

Nach ein paar Tagen kommt das Paket mit dem Vodka an die eigene Haustür und es heißt genießen. Und noch viel später kommt die Rechnung vom Zoll.

Und ein kleines Fazit: Der Aufwand lohnt sich wirklich nur, wenn man etwas unbedingt haben möchte. Dafür ist nachdem die Accounts einmal angelegt sind, beim zweiten mal alles etwas leichter. Und zumindestens beim Alkohol muss man zusätzliche Kosten tragen. Ein zusätzlicher Versand, in meinem Fall etwa 10€ und den Zoll bzw. die Alkoholsteuer. Insgesamt habe ich also für eine 13$-Flasche zirka 30€ bezahlt. Wobei, je teurer der Artikel, desto weniger fällt es auf.

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 18. Dezember 2018.