Die Tastatur-Diktatur in Android

Schonmal gefragt, warum man mit Jelly Beans manche Sachen nicht schreiben kann? Zum Beispiel das harmlose Wort „kommen“. Swipe erkennt das Wort nicht, man kann es aber auch nicht zum Wörterbuch hinzufügen, weil es da schon drin ist (wie es sein sollte).

Nun, was ist der Grund? Es gibt eine Liste „Android LatinIME Profanity List for German (de)“ mit Wörtern, die nicht benutzt werden sollen. Im Sourcecode einer älteren Version konnte man schon sehen, dass diese Wörter nicht für das Lernen benutzt werden.

Bei genauer Betrachtung sieht die Liste ziemlich lächerlich aus. Man könnte annehmen, irgendein Trottel hat einfach eine amerikanische Liste genommen und auf Deutsch übersetzt. Anders ist nicht zu erklären, wie Wörter wie „kommen“ da drin stehen. Wenn man annimmt, dass im Original „cum“ stünde, würde es wenigstens ein marginales bisschen Sinn machen.  Aber auch der Großteil der Liste macht keinen Sinn, weil die Wörter hauptsächlich anders genutzt werden. Beispiele sind angekettet, ausgezogen, mist, reif, sandwich. Man denkt nur WTF??? Und was hat proxy da zu suchen?

Aber auch andere Wörter wie geil oder scheiße, die man ja normalerweise benutzt kommen mir Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Liste, insbesondere da alle diese Wörter im Wörterbuch enthalten sind.

Bis hierhin ist es noch ganz lustig. Das Problem aber ist: wie kann man die Liste deaktivieren? Bisher gibt es dazu keine Einstellungsmöglichkeit. Man kann dieser Diktatur aber entgegenwirken: Für Wörter, die man öfter braucht und somit nicht immer manuell tippen will, hilft folgender Workaround:

  1. Einstellungen | Sprache & Eingabe | Persönliche Wörterbücher die gewünschte Sprache auswählen
  2. Auf das + oben rechts drücken
  3. Das gewünschte Wort eingeben
  4. Oben links auf „Ins Wörterbuch“ klicken
  5. Wort benutzen.

Noch krasser wird es übrigens, wenn man in betracht zieht, was man schreiben kann. Nunja, „Neger ficken“ ist ja auch nicht so schlimm wie „rüber kommen, das gemachte Sandwich abholen“ oder „eine Latte trinken gehen“ :facepalm:

 

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 12. Februar 2013.

StarCraft

Ich mit Socke

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Fakultät Informatik der TU Dortmund wurde unter Anderem mi dem TUDO-Cup ein Starcraft II-Turnier veranstaltet, was ich mir natürlich nicht habe entgehen lassen. Das letzte mal habe ich vor etlichen Jahren Broodwar gespielt, so dass ich einiges neue gelernt habe. Ein kleines bisschen juckt es mir ja in der Maushand, mal SCII auszuprobieren. Schade, dass die Anzahl der Stunden pro Tag so klein ist :-/

Bevor es mit dem Turnier losging, entdeckte ich jedoch noch ein „Kunstwerk“, das irgendjemand bei einer unbekannte Künstlerin in Auftrag gegeben hatte. Diese hat dann schließlich in Kinderschrift sinnlose Fragen an die Wand geschrieben. Sachlich, wie Informatiker natürlich sind, wurde direkt die Frage gestellt „Ist das Kunst oder kann das weg?!“.

"Kunst" im Informatik-Gebäude der TU Dortmund

Nun ging es aber zu StarCraft. Den Organisatoren war es gelungen einige Progamer und auch Semipros einzuladen, die übrigen Plätze sind von Studenten aufgefüllt worden, außerdem hat Herr Prof. Sohler teilgenommen. Ich habe die Chance genutzt und ein Foto zusammen mit Socke gemacht, das nun im Titel prangt.

Der Hörsaal, in dem die wichtigen Spiele stattfanden Der Game-Pool

Gespielt wurde ein Double-Elemination-Turnier, dessen wichtigste Spiele im Hörsaal stattfanden und so zunächst einiges Publikum hatten. Mitten in der Nacht waren allerdings die Spieler fast alleine ;) Ich lag mit den Finalteilnehmern nahezu gleichzeitig erst um 3 Uhr im Bett. Bis dahin haben wir vergnügliche Spiele gesehen. Der Live-Cast aus dem Hörsaal hat zwar leider aufgrund der schlechten Akustik nicht wirklich was getaugt, aber zum Glück hat sich auch Mori bereiterklärt, den TUDO-Cup zu übertragen. Nach neun Stunden hat die ständige Werbung mit dem ekligen Bierbauch-Typ sogar gefruchtet und ich hatte Bock auf ein Wildfire, die Frage is nur, wo kauft man dat???

Das Finale: Socke vs. Delphi

Überraschenderweise haben sich noch relativ viele Leute zu früh morgens eingefunden, um das Finale (das interessante startet ab 33:29) zwischen Delphi und Socke zu sehen. Aufgrund des Double-Elemination war es dann doch nicht so schnell zu ende, wie erhofft, da Socke die erste Runde noch verloren hat, bevor das Turnier dann doch noch gewonnen hat. Anschließend wurden die Preise von Prof. Sohler verliehen.

Glückwunsch an den zweiten Sieger Delphi! Glückwunsch an den Sieger, Socke!

Und was ist danach? Nun, ich kann mich Mori, der in seiner Übertragung nicht nur unmaßen Werbung für koffeinhaltigen Apfelsaft gemacht hat, sondern auch die Coolheit eines solchen Uni-Ereignisses oft betont hat, nur anschließen, dass solche halb-professionellen Turniere öfters von Universitäten veranstaltet werden sollten. Da ich den Organisationsaufwand kennengelernt habe, bewzeifle ich das jedoch. Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 6. Oktober 2022.

Amoklauf in New York

Angesichts des Amoklaufs gestern in der Sandy-Hook-Schule hat Phönix die Doku Amokläufer im Visier (IMDB) erneut gezeigt. Der Film ist entstanden, als nach den Amokläufen in Erfurt (2002) und Emsdetten (2006) klar war, dass es sich hierbei nicht um ein rein amerikanisches Problem handelt.

Für ein Thema, das oftmals so populistisch und polemisch und inkompetent (leider) auch von den öffentlich-rechtlichen Sendern behandelt wird, ist Amokläufer im Visier erstaunlich gut recherchiert. Auch wenn ich nicht allen Aussagen zustimme, wurde immerhin nicht stupides Killerspiel-Bashing und die Suche nach kurzsichigen und einfachen Antworten in den Vordergrund gestellt.

Im Zusammenhang damit hier nochmal ein Text, den ich im März 2009 über die unsägliche Debatte nach dem Amoklauf von Winnenden verfasst habe. Damals hatte ich noch kein Blog, er ist in der Tageszeitung erschienen ;)


Sobald eine solch schreckliche Tat wie ein Amoklauf in einer Schule stattfindet, beginnt sofort die Suche nach einem Sündenbock und mit sogenannten „Killerspielen“ ist ein solcher auch schnell gefunden.
Sofort sind diverse Jugendschützer, Elternverbände, Pädagogen und Politiker dabei mit Forderungen nach einem Verbot. Genauso groß ist selbstverständlich die Aufregung innerhalb der Spielergemeinschaft über etwaige Verbote. Diskussionen finden jedoch nicht zwischen den beteiligten Gruppen statt, sondern nur innerhalb dieser Gruppen, man kann auch schon fast von einem Generationenkonflikt sprechen. Die einzelnen Gruppen wollen sich gar nicht verstehen, zusätzlich sind Äußerungen auf beiden Seiten stark von Emotionen geprägt und polemisch, oftmals entbehren Aussagen von „Killerspiel“-Gegnern jeder Grundlage. Dies trifft z. B. auf die Aussage zu, dass Counterstrike für das amerikanische Militär entwickelt worden ist. Das stimmt so nicht, Counter-Strike wurde als Erweiterung des Spieles Half-Life von Fans in Eigenregie entwickelt und als es eine große Fanbasis hatte schließlich kommerziell vermarktet. Tatsächlich gibt es einen von der U.S. Army entwickelten Ego-Shooter, der bezeichnenderweise auch America's Army heißt und zu Werbezwecken benutzt wird.
Häufig wird auch (bereits bei früheren Amokläufen) erwähnt, dass solche Spiele keine Gewalttätigkeit auslassen, dass Menschen verstümmelt werden o. Ä. Tatsächlich gibt es in anderen Ländern deutlich gewalttätigere Spiele als Counterstrike, in Deutschland sind solche jedoch nicht zugelassen, da es hier bereits die restriktivste Gesetzgebung gibt. Bezeichnenderweise gibt der Rechtsexperte und Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Bosbach zu, dass er sich nicht mit solchen Spielen beschäftigen müsse, um darüber Urteilen zu können. So setzt er weithin Lügen in die Welt und jeder mag sich selbst ein Urteil über sein Demokratieverständnis und seine Auffassung der Tätigkeiten und Pflichten eines MdBs bilden.
Tatächlich gibt es beim Vorschlag, zumindest in Deutschland mit dem Verbot von „Killerspielen“ zu beginnen, mehrere Probleme. In der Zeit nicht nur der ökonomischen Globalisierung, sondern auch der Vernetzung der Information und des Datenzugriffs, ist es ohne Probleme möglich, verbotene Spiele im benachbarten Ausland zu bestellen oder im Internet herunterzuladen und ich gehöre sicherlich nicht zu einer Randgruppe, wenn ich über solche Möglichkeiten Bescheid weiß. Bei aufbauenden Unternehmungen wie dem Klimaschutz mag es möglich sein, als Vorreiter einzutreten, bei Restriktionen bringt es hingegen wenig.
Gleichzeitig wird ein Wirtschaftszweig in Deutschland enorm Geschädigt, Spiele wie FarCry wurden und werden in Deutschland entwickelt. Darüber hinaus wird die Gruppe der Spieler solcher Spiele in die Illegalität abgedrängt. Dass solche Unternehmungen keinen Erfolg haben, dürfte in der Geschichte bei diversen Verbotsaktionen hinreichend bekannt sein.
Als wichtigstes Argument sehe ich jedoch an, dass über den Einfluss von Computerspielen überhaupt nichts mit Sicherheit bekannt ist. Fest steht bisher nur, dass es überhaupt einen Einfluss gibt. Jede Seite kann hinreichend Studien vorweisen, die ihre Meinung belegen. Es gibt mehrere Ansätze, z. B. dass aggressive Computerspiele die Aggressionsbereitschaft fördern, jedoch auch solche die Behaupten sie würden Angst erzeugen und die Aggressionsbereitschaft hemmen. Darüber hinaus können sie nach weiteren Theorien abstumpfend und schließlich auch noch Aggressionsbereitschaft mindern. Diese Vielfalt bisher ungeklärter Ansätze kann uns nur eines sagen: dass es keine einfache monokausale Erklärung für die Wirkung gewalttätiger Computerspiele gibt.
Allgemein haben Computerspiele nur einen kleinen Anteil an Amokläufen. Ein großer Teil der Amokläufer hat regelmäßigen Umgang mit Waffen und teilweise erhebliche Probleme mit ihrer Umwelt oder in der Schule.
Unsere gesamte Gesellschaft ist von Gewalt geprägt. Das beginnt damit, dass im Fernsehen sowohl in fiktiven Filmen als auch in den Nachrichten regelmäßig brutalste Gewalt präsentiert wird. Aber auch wenn wir von der „Ellenbogengesellschaft“ sprechen, sehen wir die Gewalt im ganzen System. Man kann schnell als „Opfer“ abgestempelt werden, wird gemieden oder gemobbt, jeder versucht einen noch tiefer stehenden zu finden, um sich über ihn zu erheben.
In Anbetracht dieser Umstände kann es meiner Meinung nach keinen positiven Effekt auf die Prävention haben, wenn „Killerspiele“ verboten werden.

Ein ebenfalls sehr guter Text über das Problem ist Die Gewalt in der Maschine, der bereits 2000 in der c’t erschienen ist.

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 15. Dezember 2012.

Berliner Schnauze ;)

Es gibt immer wieder mal schöne Situationen in Berlin ;) Wer hat sich nicht schonmal gefragt, warum es im Hausflur immer nach Rauch riecht? Wenn man Glück hat, kann man die Ursache des Übels sehen: Da hat tatsächlich jemand im Haus geraucht und netterweise einen Beweis dagelassen.

Der geneigte Berliner findet natürlich direkt die passende Ansage. Falls man die Ursache nicht findet gibts auch direkt noch den Hinweis :P

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 20. November 2013.

Totensonntag nervt!

Man lernt nie aus.

Heute ist Totensonntag. Das wusste ich bereits. Also, dass exakt heute Totensonntag ist, habe ich zufällig mitbekommen. Aber auch, dass es den Tag generell gibt, hab ich schonmal gehört. Letztens lernte ich sogar, dass man erst nachher die Weihnachtsbeleuchtung anmachen „darf“.

Neu, und nervig, ist aber vor allem die Erkenntnis, dass es so ein Verbots-Tag ist. Wie Karfreitag. Das hat dann zur Folge, dass es keinen Flohmarkt gibt. Wtf??? Während der Karfreitag immerhin noch einen Nutzen hat, schließlich ist der Freitag ja frei, ist es völlig sinnlos den Kram an einem Sonntag zu veranstalten.

Da ich mich ja nicht lumpen lassen will und als „Nichtwisser“ sterben will, habe ich Wikipedia gefragt, und herausgefunden, dass es ein evangelischer Feiertag is und auch noch von einem Preußen eingeführt worden ist. Trotzdem veranstaltet Bayern ebenfalls eine Verbotsorgie ;) Die Bayern sind aber auch einiges in dieser Hinsicht gewohnt. Blöd ist halt nur, dass Berlin da mitmacht. Da hofft man schon, hier um von sowas verschont zu werden, und dann das. Und als ob das nicht genug wäre, ist weder Allerheiligen noch der Reformationstag ein Feiertag ^^

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 25. November 2012.
Tod vor Stalingrad.

Tod vor Stalingrad

Bereits seit längerer Zeit bin ich Fan von Horst Lünging, der für den Online-Whisky-Shop The Whisky Store Whisky verköstigt und die oftmals amüsanten Videos auf YouTube veröffentlicht. 2010 hat er sich etwas besonderes ausgedacht: anstelle eines Whiskys wurde ein sogenannter „Tod vor Stalingrad“ zubereitet und verköstigt.

Nun, worum handelt es sich beim Tod vor Stalingrad? Im Wesentlichen wird ein Kaffee mit Wodka anstelle von Wasser zubereitet. Herr Lüning, der seine Missgunst gegen Vodka im Video nicht verhehlen kann, gibt sich nur geringe Mühe und ist mit dem Endprodukt trotz hochwertiger Zutaten wie einem Grey Goose auch nicht zufrieden. Grund genug, das einmal selbst zu versuchen.

 Was benötigen wir? Als Zutaten habe ich einen Lavazza Crema & Gusto verwendet, zusammen mit dem verschmähten Grey Goose, einem französischen Luxusvodka.

Zur Zubereitung wird natürlich noch eine Kaffemaschine benötigt. Im Gegensatz zu Herrn Lüning, der seine verrottete Filtermaschine aus dem Keller geholt hat, verwende ich eine Caffettiera, um einen hervorragenden Espresso zu erzeugen.

Und nun direkt zur Zubereitung. Den Vodka bis unter das Ventil in den Wasserbehälter füllen, den Kaffesatzbehälter einsetzen und mit einem leichten Häuflein mit Espressopulver füllen. Das Oberteil der Caffeettiera aufsetzen und auf den Herd stellen. Das wars im Wesentlichen bereits.

Wer noch nie eine Caffettiera benutzt hat, kann gern den Deckel öffnen. Wenn der Kaffee anfängt herauszuspritzen ist er fast fertig. Nun schnell den Deckel schließen, sonst kann man die Küche wischen ;)

Espresso spritzt aus der Öffnung.
Der Kaffee ist fast fertig.

Und zuletzt: genießen! Der Espresso-Tod-vor-Stalingrad schmeckt vorzüglich, jedoch schon recht stark nach Alkohol. Wem es zu stark ist, der kann mit Zucker nachsüßen. Ein idealer Wachmacher vor Partys.

Ich kann jedem nur empfehlen, das hochgradig komische Video anzusehen. Herr Lüning benutzt unter Anderem eine unter Denkmalschutz stehende Kaffemaschine und sichert sich natürlich mit einem Feuerlöscher ab ;) .

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 25. März 2019.

nerdpause!

Willkommen bei meinem neuen Blog, der nerdpause. Hier werde ich in Zukunft schreiben, welche Gedanken mich in der Pause umtreiben (und auch sonst!).

Geschrieben von Kap. Zuletzt geändert am 20. Februar 2019.